Hochwasserschutz

Konkrete Maßnahmen für den Hochwasserschutz ergreifen


Starkregen- und Hochwasserereignisse treten immer häufer auf. Die dramatischen Ereignisse aus diesem Sommer in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern werden die Menschen, bei denen ich in Gedanken bin, lange begleiten. Immer wieder brachten in den vergangenen Jahren Hochwasser auch Leid in unsere Region Oberhessen. Der 29. Januar in unserer Altstadt, auch Wallernhausen im Juli 2014 und Dudenrod Ende Juni sind uns in Erinnerung. Diese Unwetter gefährden Menschenleben und richten einen hohen wirtschaftlichen Schaden an. Insbesondere die Verantwortungsträger in Kommunen müssen vor Ort den Schutz der Menschen in den Vordergrund stellen.



Es kann keine Option sein, nur die Schäden zu beseitigen und zerstörte Dinge wiederherzustellen.

Die Schwerpunkte zur Risikovorsorge müssen in die Haushaltsberatungen einfließen. Prävention ist für mich ein wichtiges Stichwort.


Die notwendigen Rückhaltebecken für den Seemenbach, den Kälberbach und den Wolfsbach sind für unsere Großgemeinde unerlässlich. Sie müssen schnellstmöglich umgesetzt werden.


Die aktuelle Genehmigung des Haushaltes für das Jahr 2021 ist für diese Hochwasserschutzprojekte ein gutes Signal. Im Haushaltsplan und Waldwirtschaftsplan stehen mehr als 1 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Projekte müssen nun schnellstmöglich, gemeinsam mit den vorhandenen Gutachten in sichtbare und wirksame Baumaßnahmen umgesetzt werden.


  • Die Rückhaltebecken sind das A und O eines effektiven Hochwasserschutzes. Im Bereich des Wolfsbaches, des Kälberbaches oder auch für den Schutz der Seemenbachmauer ist die Stadt Büdingen zuständig. Diese Aufgaben müssen jetzt – gemeinsam mit Experten – in der Büdinger Verwaltung umgesetzt werden. 
  • Darüber hinaus muss es gezielte dezentrale Rückhaltemaßnahmen geben, die wir von der Quelle des Seemenbachs und seiner Zuflüsse gestalten und denken müssen. Dazu zählen beispielhaft Maßnahmen im Forst mit dezentral aufeinander abgestimmten Rückhaltesystemen, Erosionsschutzstreifen in der Landwirtschaft oder ein effektives Fördersystem für den individuellen Gebäudeschutz. 
  • Für die Großgemeinde Büdingen geht es gleichzeitig um den Aufbau eines Starkregen-Frühwarnsystems. Starkregen treten meist kleinräumig und in kurzer Zeit auf. Große Wetterdienste können dies nicht vorhersagen. Deshalb kann man sich kaum auf ein solches Ereignis vorbereiten lassen. 


Ein Starkregen-Frühwarnsystem berechnet mit Wettersensoren und Pegelmessern an den verschiedenen Bachläufen die Niederschlagsmenge und informiert beziehungsweise warnt innerhalb weniger Minuten kostenlos die registrierten Bürger per SMS, E-Mail oder sogar Sprachanruf. Ein weiterer Aspekt, den wir für Büdingen und die Dörfer prüfen sollten, sind Starkregen-Gefahrenkarten. Mittels dieser Karten können wichtige Informationen zum Gefährdungspotenzial des eigenen Grundstücks beziehungsweise der eigenen Wohnung abgefragt werden. Daraus lassen sich wiederum Maßnahmen zur Gefahrenabwehr für die jeweiligen Bereiche ableiten. 



Als Teile einer Aufklärungskampagne ist es sehr wichtig, die Menschen darüber aufzuklären, was sie im Falle eines Hochwassers tun müssen. 


Ein weiterer interessanter Ansatz ist der Einsatz sogenannter „Bach-Ranger“. In der Stadt Passau wurde ein umfassendes Hochwasserkonzept entwickelt. Hierzu zählen auch die angesprochenen Bach-Ranger. Sie sorgen dafür, dass Bäche, Bachverläufe und technische Anlagen wie Auffangrechen regelmäßig kontrolliert werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass durch verstopfte Durchläufe oder in Kanälen größere Wassermengen aufgestaut werden.


  • Es erscheint mir unerlässlich, dass wir für alle diese Aufgaben eine Fachabteilung für Klimaschutz, Risikovorsorge und Hochwasserschutz schaffen. Nur mit den notwendigen personellen Ressourcen wird uns eine Umsetzung dieser vielfältigen Maßnahmen gelingen. 
  • Für die Region Büdingen brauchen wir überdies ein interkommunales Netzwerk aus Forst- und Landwirtschaft, Stadtwerken, Wasserverbänden, Feuerwehren und vielen weiteren Akteuren, um die anstehenden Herausforderungen professionell zu steuern. 


Für den Schutz der Menschen und die Umsetzung dieser Projekte in unserer Großgemeinde kandidiere ich als Bürgermeister.

Share by: