Familienpolitik für Alle

Moderne Familienpolitik für Alle gestalten


Wer die Jugend verstehen will, muss mit ihr reden – und das steht ganz oben auf meiner Liste: Büdingen mit den Augen von Kindern und Jugendlichen sehen, sie beteiligen – ihnen zuhören und gemeinsam mit Eltern, Erzieherinnen und Erziehern Bildung und Zukunft gestalten!


Das Projekt „Büdingen als Familienstadt“ ist für mich keine zeitlich befristete Maßnahme und man wird in der Vielfalt der Themen immer neuen Herausforderungen gegenüberstehen. Familienstadt zu sein, aber vor allem Familienstadt zu werden, bleibt ein dauerhafter Prozess.


Ohne Zweifel hat unsere Stadt dabei in den vergangenen Jahren viele neue Entwicklungen angestoßen. Auf die Leistungen und das Engagement der städtischen Mitarbeiter, Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagogen, Jugendpfleger bin ich deshalb sehr stolz. Aber: Wir können gemeinsam noch mehr erreichen.

Ich habe den Anspruch, Familienpolitik für alle Generationen in den Mittelpunkt meiner Arbeit als Bürgermeister zu stellen.


Diesem Gedankengang und Selbstverständnis folgend, soll das Projekt Familienstadt neuen Schwung und gesellschaftliche Akzeptanz erhalten.


Wichtig ist: Bei der Weiterentwicklung unserer Stadt und Dörfer muss die Infrastruktur angemessen mitwachsen. Wo mehr Menschen leben, steigt der Bedarf an Nahversorgung, neuen Kindergärten und Schulen, an Sportflächen, Bedarf an Pflege, ärztlicher Versorgung und zusätzlichem Nahverkehr. 


UND: Büdingen mit den Augen von Kindern und Jugendlichen zu sehen, unsere Stadt nach den Vorstellungen junger Eltern, unser Gemeinwesen mit dem Verständnis für die Herausforderungen alleinerziehender Mütter oder Väter zu gestalten, ein offenes Ohr für die Bedürfnisse von Senioren, Menschen mit Handicap und pflegender Angehörige zu haben – dies sind meine Vorstellungen, wenn ich von einer neuen Zukunft unserer Familienstadt sprechen. 


Eine moderne Familienpolitik bedeutet für mich, den Menschen nicht vorzuschreiben, wie sie leben sollen, sondern zu akzeptieren, WIE sie leben wollen und sie dabei nach Kräften zu unterstützen. Dies gilt für die herkömmliche Ehe und Familie, genauso wie für Patchworkfamilien, Ein-Eltern-Familien, nicht eheliche oder homosexuelle Lebensgemeinschaften. Sie alle verdienen unseren gleichen Respekt. Die vielfältigen Lebensumstände der Menschen im Blick zu haben - dafür steht unsere Büdinger Familienstadt. 


Darüber hinaus gilt es, nachhaltig in Bildung, Betreuung und Förderung unserer Kinder zu investieren – in KiTas, Tagespflege, Schulen, Jugendfreizeit-Einrichtungen, Sportstätten und Kulturvermittlung. Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft, und sie sollen auch gut auf die Zukunft vorbereitet werden, damit sie für ihren Lebens- und Berufsweg gerüstet sind.


Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist Bildung – von Anfang an. Ich setze auf frühe Förderung und möchte damit die Startchancen der Kleinsten – unabhängig vom Elternhaus – in den Fokus rücken. Es ist mir wichtig, dass sich Unterschiede im Lernverhalten nicht frühzeitig zum Nachteil verfestigen. Daher möchte ich als Bürgermeister – gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern stärker in vorschulische Erziehung und Betreuung investieren. In Büdingen soll jedes Kind mit Rechtsanspruch nach Vollendung des ersten Lebensjahrs eine KiTa oder die Kindertagespflege besuchen können. Und das kostenfrei – ohne zeitliche Begrenzung. Für die Erfüllung dieses Anspruches brauchen wir als Kommune jedoch die finanzielle Unterstützung des Bundes und des Landes Hessen. Bis es so weit ist gilt mein Augenmerk einer familienverantwortlichen Gebührenpolitik.


Ich wertschätze die Leistungen der Tagesmütter und Tagesväter und werde die Tagespflege als wichtige Säule der Büdinger Betreuungslandschaft stärker hervorheben, beim Qualitätsausbau unterstützen und mit den städtischen Kindertagesstätten in der praktischen Arbeit vernetzen. 


Meine konkreten Ziele und Vorhaben sind: 


  • Mit dem Bau einer weiteren Kindertagesstätte im Bereich der ehemaligen Kaserne leistet die Stadt Büdingen einen wichtigen Beitrag, den Betreuungsbedarf einer wachsenden Stadt zu erfüllen.
  • Ich möchte, dass dieser Kindergarten in seiner pädagogischen Konzeption zu einem Sportkindergarten ausgestaltet wird. Kinder entdecken sich und ihre Umwelt durch Bewegung. In keiner anderen Lebensstufe spielt Bewegung für die Entwicklung des Kindes eine so bedeutende Rolle wie im Alter zwischen 2 und 6 Jahren. Die Stadt Büdingen könnte gemeinsam mit den Sportvereinen ein konkretes Konzept erstellen und umsetzen. Wichtiger Faktor ist für mich die Nutzung der dort bereits vorhandenen Infrastruktur. 
  • 2026 endet die befristete Nutzungsgenehmigung der HEAE: Die Fläche wird zu einer weiteren wichtigen Stadtentwicklungszone. Ich möchte sie frühzeitig – gemeinsam mit dem Investor – beplanen und entwickeln. Im Bereich der heutigen HEAE befindet sich die ehemalige Sporthalle der Kaserne, die ich gerne wieder als Sporthalle ertüchtigen und in dieser Funktion für den Sportkindergarten und nachmittags/abends für die Büdinger Sportvereine zur Verfügung stellen möchte. 
  • Über den Neubau des angesprochenen Kindergartens hinaus, wird Büdingen unverzüglich mit den Planungen für einen weiteren Kindergartenstandort beginnen müssen.
  • Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Hortbetreuung und Entwicklung der Ganztagesschulen. Die Stadt Büdingen unterstützt den Wetteraukreis und die Büdinger Grundschulen (Vonhausen/Düdelsheim/Wolf/Kefenrod und Büdingen) in ihren Entwicklungen und Planungen zur Ganztagesschule. 
  • Grundlagen sind für mich Bildung und soziale Förderung. Die Vielfalt der Kinder im Hinblick auf Alter, sozialen Stand und Kultur werden berücksichtigt. Alle Kinder werden auch am Nachmittag gefördert. Es existieren verzahnte Lern- und Förderangebote, es wird ein gemeinsames Mittagessen angeboten und alle Bereiche werden möglichst pädagogisch hochwertig vernetzt. Ich sehe es als Aufgabe der Stadt Büdingen, diese großen Herausforderungen zu unterstützen. 
  • Gerade im Bereich der Stadtschule Büdingen wird die Umsetzung eines kompletten Ganztagesangebotes eine große Herausforderung. Dort mangelt es zugleich am nötigen Platz innerhalb des Schulgebäudes. Der Wetteraukreis versucht diesem Raumbedarf seit Jahren mit zusätzlichen Containern zu begegnen. Weitere Container sollen noch im Herbst aufgestellt werden. Für mich kann diese Container-Strategie, die zugleich den Platz an Spielfläche auf dem Schulhof verringert, keine dauerhafte Lösung sein. 


Als Bürgermeister werde ich mich deshalb für den Neubau eines weiteren Gebäudes, welches auch zur Umsetzung der Ganztagesschule genutzt werden könnte, verstärkt einsetzen. Die notwendigen Gespräche mit dem Wetteraukreis müssen hierzu kurzfristig geführt werden. 


Büdingen ist eine wachsende Stadt, Neubaugebiete werden ausgewiesen, die Geburtenzahlen sind in den vergangenen Jahren gestiegen und steigen weiter. Diese Entwicklungen werden über die Kindertagesstätten auch im Raumbedarf der Büdinger Stadtschule ankommen. Schulleitung, Lehrer und Eltern haben zugleich einen berechtigten Qualitätsanspruch an eine pädagogisch ganzheitliche Betrachtung von Betreuung und Ganztagsschule. Zugleich wachsen der Bedarf und die Notwendigkeit zur Ganztagsschule. Für Büdingen ist eine verlässliche Ganztagsbetreuung – insbesondere für Kinder im Grundschulalter – ein wichtiger Standortfaktor. Alle diese Faktoren müssen berücksichtigt und gemeinsam abgestimmt werden, deshalb ist es das Ziel meiner Initiative, den Dialog zwischen Wetteraukreis, Schulleitung, Elternvertretung und den städtischen Gremien zu intensivieren. 


Bereits im Jahr 2014 wurde eine bauliche Erweiterung des Kindergartens Brunostraße geprüft. Ziel der damaligen Überlegungen war es, den städtischen Hort dort anzusiedeln. Innerhalb der Stadtverordnetenversammlung wurde der Vorschlag zwischenzeitlich nochmals konkretisiert und ein Verkauf der Fläche an den Wetteraukreis ins Spiel gebracht. Ziel dieser Idee ist es, das Kindergarten-Grundstück in der Brunostraße für einen Ergänzungsbau der Stadtschule zu nutzen. Ich unterstütze diese Vorschläge ausdrücklich, denn es sollte uns gemeinsam wichtig sein, der Stadtschule den benötigten Raum für eine qualitative Bildungsarbeit zur Verfügung stellen. 


Eine positive und zukunftsfähige Entwicklung der Berufsschulen in unserer Region und insbesondere in Büdingen werde ich weiterhin gezielt einfordern. Ziel dieses Einsatzes ist es, denkbare Entwicklungspotenziale, eine mögliche Erweiterung des Bildungsangebotes, Herausforderungen zur nachhaltigen Standortsicherung der Schule und der beruflichen Bildung in der Region Büdingen, frühzeitig zu erkennen und gegenüber den politischen Akteuren des Wetteraukreises und des Landes Hessen, deutlich zu machen. Im Hinblick auf die Fachkräftesicherung, die beschäftigungs- und bildungspolitische Regionalentwicklung ist die Büdinger Berufsschule ein zentraler Baustein der lokalen Wirtschaftsförderung in der gesamten Region Büdingen.


Ich strebe die Entwicklung eines pädagogischen Rahmenkonzeptes für unsere kommunalen Kindertagesstätten an. Ziel des Konzeptes ist es Grundlagen, Prinzipien, Inhalte und Auftrag der kommunalen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen unserer Familienstadt zu definieren. Auf Basis dieses pädagogischen Rahmenkonzeptes werden die einrichtungsspezifischen Konzepte weiterentwickelt bzw. fortgeschrieben. Ein zukünftig pädagogisches Rahmenkonzept der kommunalen Kindertagesstätten und Bildungseinrichtungen sollte Eltern und Familien grundlegende Informationen zur Bildung, Erziehung und Betreuung ihres Kindes in den städtischen Einrichtungen liefern. Sie erhalten Auskunft über den allgemeinen Erziehungs- und Bildungsauftrag und die Umsetzung in den Kindertagesstätten. Auch für die Mitarbeiter in den städtischen Einrichtungen kann ein pädagogisches Rahmenkonzept Orientierung und verbindliche Grundlage liefern. Es gibt Auskunft über Werte und Leitlinien der kommunalen Bildungsarbeit und frühkindlichen Förderung. Es dient als Grundlage für die tägliche pädagogische Arbeit, gibt Orientierung und Unterstützung für die Bearbeitung und Beantwortung wichtiger Fragen, den Zielen zur Qualifizierung des Betreuungspersonals, der Qualitätsentwicklung und -sicherung der kommunalen Kindertagesstätten. Stadtelternbeirat, Belegschaftsvertreter und KiTa-Leitungen müssen eng eingebunden werden. 


Wichtiger Bestandteil des pädagogischen Rahmenkonzeptes sollte die Waldpädagogik sein. In vielen Publikationen wird auf Waldkindergärten als gutes Beispiel für frühkindliche Erziehung hingewiesen. In der Großgemeinde Büdingen gibt es derzeit zwei Waldkindergärten. Diese Einrichtungen und ihre Bedeutung möchte ich noch deutlicher hervorheben und ihre Existenz als Teil des städtischen Bildungsnetzwerkes sichern. 


Die Erzieherinnen und Erzieher, die Mitarbeiter im Familienzentrum und das Fachpersonal der Abteilung JKS in der Verwaltung sind unsere Bildungsprofis. 


  • Eine wichtige Aufgabe wird es sein, den Beruf der Erzieherin und des Erziehers noch attraktiver zu machen, um mehr qualifizierte Menschen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu begeistern.
  • Gute Bildung und Betreuung können weiterhin nur gelingen, wenn genug Fachkräfte da sind. 
  • Zur Fachkräftesicherung möchte ich berufliche Anreize in allen öffentlich geförderten Büdinger Kinder- und Jugendeinrichtungen schaffen. 
  • Dazu gehören ein motivierendes Arbeitsklima, moderne pädagogische Konzepte und abgestimmte Angebote für die Aus- und Weiterbildung – insbesondere ein Ausbau der dualen Ausbildung im Erzieherberuf. 
  • Ich setze mich dafür ein, dass vom ersten Ausbildungsjahr an grundsätzlich eine Vergütung gezahlt wird. 
  • Es muss ein verstärktes Angebot der praxisintegrierten dreijährigen Erzieher-Ausbildung oder Stipendien geben. 


Ein wichtiges Ziel bleibt es, attraktive Spielanlagen in Wohnungsnähe zu erhalten und zu schaffen. Als Beispiel möchte ich den nötigen Spielplatz Eichelberg oder eine attraktivere Gestaltung der Spielplätze in Büches bzw. in der Thiergartenstraße nennen. Ein besonderes Augenmerk gilt auch der Sicherheit und Sauberkeit der Geräte bzw. Flächen und einen wirksamen Hitze- und Sonnenschutz. Positive Beispiele sind für mich die Spielplätze in Rinderbügen oder am Dohlberg in Büdingen. 


Kulturelle Bildung: Über besondere Projekte und Programme bringen wir in Büdingen Kindern und Jugendlichen Kunst und Kultur näher. Zentrale Einrichtungen sind für mich in dieser Hinsicht die Musik- und Kunstschule, der Verein „Eine Stadt spielt Theater“, Vereine, Schulen oder JuLeku. Diese Einrichtungen oder die dortigen Angebote möchte ich gezielt fördern.


Kommunale Jugendarbeit: Bereits im August 2019 hat die Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit das aktuelle Jugendkonzept der Stadt Büdingen beschlossen. Es war in meinen Augen ein wichtiger Grundsatzbeschluss, denn das Konzept für die Kinder- und Jugendarbeit wurde durch das pädagogische Fachpersonal der Abteilung Jugend/Kultur/Soziales in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen des Kinder- und Jugendbeirates entworfen. Ich möchte die Gedanken, Ideen und Vorstellungen der neuen Jugendpfleger im bestehenden Konzept integrieren und es fortschreiben. Ich begrüße es, dass die Jugendarbeit in Eigenregie gestaltet wird. Dies soll so bleiben, denn die Verantwortlichkeit verdeutlicht eine Grundhaltung unserer Stadt zur Jugendarbeit. Die Jugendreferenten sind städtische Angestellte, die wir unbedingt unbefristet einstellen und beschäftigen sollten. Eine enge und dauerhafte Bindung der Jugendreferenten an die Stadt erzeugt auch eine engere Bindung zu den Kindern und Jugendlichen vor Ort. Verlässlichkeit schafft Vertrauen. Dies ist für mich ein elementarer Qualitätsanspruch einer nachhaltigen Jugendarbeit in Büdingen. 


Jugendarbeit wird zu einem überwiegenden Teil in den Vereinen und Feuerwehren unserer Stadt und Dörfer organisiert.


Ich strebe an, dass diese Arbeit stärker als bisher mit der kommunalen Jugendarbeit vernetzt und gemeinsame Projekte gezielt gefördert werden. Innerhalb der Verwaltung wird hierfür eine Verantwortliche oder ein Verantwortlicher zur Koordinierung dieser Aufgabe benannt. Einen wichtigen Punkt, den ich in diesem Zusammenhang ebenfalls gezielt fördern möchte: Das Zusammenwirken von Vereinen und Stadt bei der Schaffung von Stellen für Jugendliche oder junge Erwachsene im sozialen Jahr. 


Die Fläche des ehemaligen Hallenbades möchte ich für schulische Zwecke erhalten. Vorstellbar oder nötig sind aus meiner Sicht die Einrichtung einer Mensa oder die Erweiterung von Schulräumen. 


Kinder- und Jugendbeirat: Demokratie lebt vom Mitmachen. Der KJB war ein Vorschlag der FWG Büdingen. Ich werde die wertvolle Arbeit des Kinder- und Jugendbeirates als politische Stimme und Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aktiv unterstützen. 


Der städtische Internetauftritt soll zukünftig auch viel stärker das „Junge Büdingen“ abbilden.

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